Müllfahrzeuge dürfen (angeblich) nicht mehr rückwärtsfahren.

Das ist jetzt auch in Herford umgesetzt worden. Die Betroffenen der Sackgassen wurden schriftlich aufgefordert, ihre Mülltonnen an eine bestimmte Straßenecke zu positionieren, damit sie von dort abgeholt/geleert werden können.

Hierzu äußert sich Udo Gieselmann, Spitzenkandidat der unabhängigen Wählergemeinschaft Bürger für Herford und schreibt:


Eigentlich ist das nichts Besonderes. Das gab es doch auch schon zu Zeiten bevor die innerdeutsche Mauer fiel. Da wurden im Osten die Mülltonnen an Sammelstellen abgestellt, genau wie die Briefkästen auch gesammelt an Straßenecken für einen Bezirk standen. Das ist hier jetzt auch eine erhebliche Arbeitserleichterung für die SWK, welche im Auftrag der Stadt für die Mülleinsammlung zuständig ist.

Eigentlich nicht schlecht, denn Personal kann eingespart oder zumindest muss kein zusätzliches eingestellt werden. Schließlich entstehen immer neue Baugebiete, die auch angefahren werden müssen.

Wer dann doch den Service des Abholens in einer Sackgasse in Anspruch nehmen möchte, da sie/er nicht in der Lage ist, die Mülltonnen durch die gesamte Gasse zu ziehen, kann das ja gegen einen entsprechenden, zusätzlichen Geldbetrag machen lassen.

 

 

 

Der Dohlenweg in Elverdissen ist auch so eine Sackgasse und laut Aufforderung der SWK sollen die Abfalltonnen und gelbe Säcke an der Straßenecke auf dem Gehweg abgelegt werden. Das sieht dann so aus, wie auf dem Bild ersichtlich. Die Bewohner des Eckhauses finden das aber gar nicht gut. Die ersten Mülltonnen wurden am späten Nachmittag gebracht und am nächsten Nachmittag wieder abgeholt. In dieser Zeit stand der Gehweg für Fußgänger, Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Rollstuhl oder Rollator nicht zur Verfügung.

Natürlich musste der Müllwagen beim Wenden rückwärtsfahren. Das durfte der Fahrer auch, denn in der StVO steht nichts Gegenteiliges. Es gibt nur die Einschränkungen, dass eine Gefährdung anderer ausgeschlossen sein muss und erforderlichenfalls muss eingewiesen werden. Dies sollte die 2. Person hinter dem LKW doch wohl machen können.

 

 

Haben die heutigen Müllwagen keine Rückfahrkamera?

Was ist mit anderen LKW und mit geschlossenen Kastenwagen? Natürlich dürfen alle rückwärtsfahren, denn sonst könnte kein Möbelhaus ausliefern und keine Internetbestellung könnte zugestellt werden!

 

 

Die Bürger für Herford werden dieses Thema im neuen Rat erneut zur Diskussion stellen, denn so Gieselmann:

 

„Wir wollen den Anliegern vermeidbare Belastungen ersparen und derart unansehnliche Müllsammelstellen verhindern“

 

Hier die Presseberichte