Bürger für Herford feiern Geburtstag mit Neumitglied Andreas Jotzo
Unabhängige Wählergemeinschaft „Bürger für Herford“ feiert den zehnten Geburtstag. Fraktionschef Lothar Wienböker nutzt die Gelegenheit und präsentiert einen Überraschungsgast.
Zehn Jahre ist sie alt und immer noch für eine Überraschung gut: die im Herforder Rat mit zwei Sitzen vertretene Wählergemeinschaft „Bürger für Herford“ (BfH). Am Samstag, den 6. Juli, fand eine Gartenparty zum Geburtstag statt, bei der Ratsherr Lothar Wienböker als Chefstratege und Politprofi zeigte, wie eine solche Feier aufzuziehen ist.
Drei Redner kommen zu Wort, sagte Wienböker. Er zeigte auf Horst Strate, der als Vorsitzender an die Vergangenheit erinnern sollte, meinte sich selber als Berichterstatter für das Gegenwärtige und hielt den dritten Referenten als Überraschungsgast vorerst verborgen.
50-Jähriger äußert sich nicht zu den Straßenbaubeiträgen
Auf Zuruf stand der mit dem Rücken zu den anderen Gästen Sitzende auf, stellte sich als Neumitglied Andreas Jotzo vor und ergriff das Wort. Gleich zu Beginn machte der 50-Jährige deutlich, dass er sich nicht zu den Straßenbaubeiträgen äußern werde. Dafür war der Herforder als Sprecher der Initiative „Gerechte Straße“ zuletzt mehrfach angetreten und auch im Rathaus vorstellig geworden. „Die Markthalle, die Intarsien der Fußgängerzone und andere Dinge sind es, die in Herford nicht so laufen, wie sie laufen sollten. Dafür bin ich der unabhängigen Wählergemeinschaft beigetreten.“
Die Wahl sei gezielt getroffen worden. „Bei der BfH gibt es keinen Fraktionszwang. Zudem muss nicht jede Entscheidung mit Düsseldorf oder Berlin abgestimmt werden“, sagte Andreas Jotzo.
Bürger sollen zusammen für das Gemeinwohl Herfords eintreten
Zuvor hatte Lothar Wienböker an Grundsätzliches der BfH erinnert. Die am 29. Juni 2009 gegründete Unabhängige Wählergemeinschaft sehe ihre Aufgabe darin, „die Bürger zu motivieren, sich aktiv für ihre Interessen und Wünsche einzusetzen, ihre Ängste und Sorgen auszusprechen und zusammen für das Gemeinwohl Herfords einzutreten.“
Der Fraktionsvorsitzende vor den Geburtstagsgästen, zu denen mit Hans-Henning Warnecke (CDU), Udo Freyberg (SPD) und Angela Schmalhorst (Grüne) auch andere Ratsmitglieder sowie der Landtagsabgeordnete Christian Dahm (SPD) gehörten: „Es geht uns nicht darum, Lokalpolitik neu zu erfinden, oder gar die Arbeit des Stadtrates und der Verwaltung herabzuwürdigen, sondern vielmehr darum, die tatsächlichen Anliegen der Bürger zu berücksichtigen und diese deutlich über die Interessen von Land, Bund, oder aber politischen Fraktionen zu stellen.“
Andreas Jotzo tritt nicht als Hinterbänkler an
Frischen Wind könnte Andreas Jotzo der Wählergemeinschaft verschaffen, aber auch in den Rat bringen. Sofern er sich bei der Kommunalwahl im Herbst 2020 aufstellen lässt und gewählt wird. Am Samstag ließ er ahnen, dass der Herforder nicht für ein Mandat als Hinterbänkler antritt.
Auf einer neu gestalteten Info-Tafel sprang eine rote Karte ins Auge, die mit den Begriffen „bürgernah, sachorientiert, kritisch, engagiert und unabhängig“ versehen war. Andreas Jotzo: „Diese rote Karte werden wir im Rathaus in Zukunft häufiger zeigen.“
Peter Steinert Neue Westfälische 8.7.2019
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